Darmkrebs entsteht meist aus gutartigen Wucherungen der Darmschleimhaut, sogenannten Polypen. Etwa 90 Prozent der Menschen mit Darmkrebs sind älter als 50 Jahre, aber auch jüngere Leute können betroffen sein. Man kann durch einen gesunden Lebensstil jedoch rechtzeitig vorbeugen. Hierzu gehören eine gesunde Ernährung mit vielen Ballaststoffen und wenig rotem Fleisch/Wurst, regelmäßige Bewegung (30 bis 60 Minuten täglich), Verzicht auf Nikotin sowie Alkohol nur in geringen Mengen. Übergewicht sollte vermieden werden.
Bei dem gestrigen Vortrag, zu dem wieder viele Interessierte in das Krankenhaus Seehausen gekommen sind, zeigte Dr. Dr. Daniel Kügler, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, die Risikofaktoren auf, erklärte die Durchführung einer Darmspiegelung, zeigte mit anschaulichen Bildern den Unterschied zwischen gutartigen Polypen und bösartigen Tumoren und erläuterte die Heilungsaussichten in den unterschiedlichen Stadien. Er machte deutlich, dass die Darmkrebsvorsorge enorm wichtig ist, denn je frühzeitiger der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Frauen können die Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung ab 55, Männer bereits ab 50 Jahren machen lassen. „Denn vorbeugen ist besser als heilen“, wies Dr. Kügler eindringlich hin.
Im zweiten Teil des Vortrags ging es um die unterschiedlichen chirurgischen Operationsmöglichkeiten. Hier hat Alwin Bulla, Chefarzt der Chirurgischen Klinik, den Anwesenden erklärt, wann und wie operiert wird und wie die Nachbehandlung aussieht. Auch der künstliche Darmausgang, der meist nur vorübergehend angelegt und nach 3 bis 6 Monaten zurückverlegt wird, war ein wichtiges Thema. Chefarzt Bulla schloss seinen Vortrag mit den Worten: „Darmkrebs ist heilbar – wenn man keine Zeit verschenkt. Gehen Sie zur Vorsorge!“ Zum Schluss wurden noch vielen Fragen rund um das Thema Darmkrebs gestellt, die von beiden Chefärzten umfangreich beantwortet wurden.
Der nächste Termin für die Informationsreihe „Medizin im Dialog“ steht bereits fest. Am 20.11.2024 wird es um das Thema „Bauchschmerzen – harmlos oder gefährlich“ gehen.