Die ersten Jahrzehnte
1886 Die Stadtväter beschließen, das alte städtische Krankenhaus, welches wahrscheinlich in der Umgebung des Beustertores zu finden war, durch zwei Neubauten zu ersetzen. Am 1. August erfolgte der ersten Spatenstich in Seehausen. Für die Errichtung des neuen Krankenhauses mit 26 Betten war eine Bausumme von 40 000 Mark veranschlagt worden.
1892 Das Gebäude wird am 6. November feierlich der Öffentlichkeit übergeben. Die ersten beiden Diakonissinnen, die im neuen Krankenhaus ihren Dienst antraten, kamen aus dem Stift Bethlehem bei Ludwigslust. Später waren Zehlendorfer Diakonieschwestern hier tätig.
1919 Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges setzt sich Dr. Albert Steinert für eine Erweiterungsbau ein.
1924 Am 24. März wird der Neubau mit einer zusätzlichen Kapazität von 50 Betten eingeweiht.
1933 Seit dem 19. August leitet Dr. Steinert das Krankenhaus nach dem Belegarztsystem, wobei jeder praktizierende Arzt:in im Krankenhaus seine Patient:innen selbst behandeln kann.
1937 wird das städtische Krankenhaus Seehausen Zentrallazarett des Reichsarbeitsdienstes. Es dürfen keine Zivilisten mehr behandelt werden.
1945 lösen amerikanische Truppen das Arbeitsdienstlazarett auf. Rückwandlung in ein städtisches Krankenhaus. Dr. Steinert fährt mit seiner schwangeren Frau und einem amerikanischen Offizier im Auto nach Wittenberge, um den geplanten Beschuss des Verkehrsknotenpunktes Seehausen durch die deutsche Artillerie zu verhindern. Seehausen war zu dieser Zeit mit Flüchtlingen überfüllt. Aber am Ortseingang von Wahrenberg werden sie von einer SS-Streife festgenommen und nach Wittenberge gebracht. Die schwangere Frau Steinert blieb unbehelligt. Am 13. April 1945 wird Dr. Steinert durch ein Standgericht zum Tod durch Erschießen verurteilt und im Morgengrauen des 14. April hingerichtet.
Die Entwicklung zu DDR-Zeiten
1952 avanciert das Seehäuser Krankenhaus im Ergebnis einer Verwaltungsreform zum Kreiskrankenhaus.
1964 werden die Kreise Osterburg und Seehuausen wieder zu einem Kreis zusammengelegt.
1965 werden die beiden Kreise Osterburg und Seehausen wieder vereint und
1967 auch die beiden Krankenhäuser zum neuen Kreiskrankenhaus Osterburg-Seehausen zusammengeführt mit vorerst zwei Standorten. Die Häuser werden umgestaltet und die verschiedenen Fachabteilungen auf beide Standorte verteilt bzw. neu gebildet. In Osterburg etabliert man die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe und in Seehausen eine chirurgische Wachstation und eine Kinderabteilung.
1971 wird in Seehausen einer Abteilung für Anästhesie und Intensivtherapie eingerichtet.
1975 folgt der Aufbau einer Dringlichen Medizinischen Hilfe zur prähospitalen Versorgung von Notfallpatient:innen.
1984 Eröffnung einer Rettungsstelle als zentraler Anlaufpunkt für Notfallpatient:innen
Aufbruch in die Moderne
1992 Das Seehäuser Krankenhaus wird um ein Geschoss aufgestockt.
1993 Alle Fachabteilungen des Kreiskrankenhauses werden endgültig am Standort in Seehausen zusammengeführt und der Standort Osterburg aufgelöst
1994 Übernahme des Kreiskrankenhauses Osterburg-Seehausen in diakonische Trägerschaft und Umbenennung in „Diakoniekrankenhaus Seehausen Dr. Albert Steinert“.
1995 Entstehung eines neuen Eingangsbereichs mit Ambulanzräumen, Rezeption und Patient:innen-Aufnahme, einer Technikzentrale mit neuer Heizungsanlage und einer neue Notfallambulanz/Aufnahme mit überdachter Krankenwagenzufahrt.
1999 Bau von zwei neuen Bettenaufzügen und Anbau eine neue Intensivstation am Westflügel.
2005 Einweihung eines Funktionsbaus mit neuen Operationssälen und einer neuen Küche. An der Außenfassade des Westflügels werden Nasszellen hinzugefügt. Damit verfügen nun alle Patient:innen-Zimmer über ein eigenes Bad.
2006 Das Seehäuser Krankenhaus wird Mitglied im bundesweiten christlichen Gesundheitskonzern AGAPLESION.
2007 Die Physiotherapie zieht in modernisierte, helle Räumlichkeiten im 2. OG um.
2008 Im Mai wird ein Zentrum für ambulante Operationen eröffnet, welches in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Operationssälen und zum Aufwachraum liegt und somit optimale Bedingungen für ambulante Operationen bietet. Im Herbst gehen die Arbeiten zur Gestaltung des Außengeländes zu Ende und runden das Bild von eines modernen Krankenhauses ab.
2010 Umbenennung in AGAPLESION DIAKONIEKRANKENHAUS SEEHAUSEN.
2011 Damit der Einsatz von Dr. Albert Steinert nicht in Vergessenheit gerät, wird der Platz vor dem Krankenhaus in Dr. Albert Steinert Platz umbenannt.
2012 Auch die alte Gedenktafel im Eingangsbereich wird überarbeitet und durch eine detailliertere Tafel › ersetzt.
2024 Die Salus Altmark Holding übernimmt das Krankenhaus Seehausen und baut damit ihr medizinisches Versorgungsnetzwerk im ländlichen Raum in Sachsen-Anhalt weiter aus.